Digitale Technologien und Anwendungen sind Teil der Lösung zur Erreichung der Klimaziele
Durch die Einführung und Nutzung von digitalen Technologien und Diensten sind hohe CO2-Einsparungen erwartbar. Eine deutsche Studie zeigt etwa, dass bis 2025 rund 20% der prognostizierten Gesamtemissionen dadurch eingespart werden könnten. Inkludiert man noch den Bereich Datenspeicherung und Datenübertragung, so erhöht sich dieser Wert noch auf 30%. Die Studie untersucht die Effekte der digitalen Transformation in den Bereichen Industrie, urbaner sowie ländlicher Raum im Hinblick auf Ressourceneffizienz und CO2-Emissionen. Der Fokus liegt in der Anwendung innovativer Technologien, basierend auf digitalen Infrastrukturen in den Bereichen Datenverarbeitung, Datenübertragung und Datenspeicherung:
Als Beispiele seien hier angeführt:
- Ressourcenschonung durch digitale Kommunikationslösungen wie Videokonferenzen, smarte Anwendung im Internet-of-Things-Bereich (z.B. Smart City), Mobile Working:
Dieser Virtualisierungstrend der Arbeitswelt spiegelt sich auch in einer Studie im Auftrag der KfW (Förderbank des Bundes, Deutschland) aus dem Mai 2020 unter 500 Unternehmen unterschiedlichster Branchen und Größen wider, in der knapp 70 Prozent der Befragten angaben, dass ihre Büroarbeitenden komplett oder größtenteils von zuhause tätig sind (Hofmann et al. 2020). Zudem wurden Geschäftsreisen, Konferenzen und andere Veranstaltungen sowie in weiten Teilen auch der Schul- und Universitätsbetrieb in den digitalen Raum verlegt. [Quelle: https://www.kfw.de/PDF/Download-Center/Konzernthemen/Research/PDF-Dokumente-Studien-und-Materialien/KfW_Digitalisierung_Klimaschutz.pdf]
Laut dieser Studie liegen die größten Potenziale, durch digitale Technologien Treibhausgasemissionen zu vermeiden, in den Sektoren Energie (Elektrizität und Wärme), Gebäude und Transport sowie in der landwirtschaftlichen und der industriellen Produktion. Die wichtigsten Hebel digitaler Anwendungen zur Vermeidung von THG-Emissionen sind
• Reduktion der THG-Intensität des Personenverkehrs (z. B. durch Förderung öffentlicher Verkehrsmittel und intermodaler Mobilität sowie effizientere Motorsteuerung)
• Reduktion der Verkehrsleistung in Personenkilometern (z. B. durch virtuelle Mobilität oder intelligente Verkehrssteuerung) und Tonnenkilometern (z. B. durch Teilen von Logistikinfrastruktur, Erhöhung der Auslastung bestehender Kapazitäten und Reduktion von Leerfahrten)
• Vermeidung von unnötigem Heizen und Kühlen in Gebäuden durch automatisierte Gebäudeüberwachung und -steuerung
• Energetische Optimierung von Produktionsprozessen in Industrie und Landwirtschaft
• Steuerung der Energienachfrage zugunsten der Integration erneuerbarer Energiequellen (Laststeuerung) - ICT-Lösungen für eine kohlenstoffarme Ökonomie:
Die Europäische Kommission hat eine Mitteilung verabschiedet, die die Rolle der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) bei der Verbesserung von Energieeffizienz und bei der Reduzierung von Europas Kohlenstoffabdruck darlegt. Der größte Schwerpunkt liegt auf der Erfordernis einer verstärkten IKT-Forschung, um die Effizienz von Computerkomponenten zu verbessern, ebenso wie von Europas Stromnetzen, Wohnungen, Gebäuden und Beleuchtungssystemen. „Die IKT-Industrie befindet sich in einer einzigartigen Position, um bei der Reduzierung ihres Energieabdrucks mit gutem Beispiel voranzugehen, […] indem sie den Weg zur Bestimmung und Schaffung effizienter Lösungen weisen, dem andere Sektoren aus Gesellschaft und Wirtschaft folgen können“ [Quelle: https://cordis.europa.eu/article/id/29433-ict-to-the-rescue-of-europes-carbon-footprint/de ]
Support von Impact-Startups:
Ein Impact Start-up ist ein Unternehmen, das mit der Absicht gegründet wird, einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft oder die Umwelt zu haben.
Die österreichische Mobilfunkbranche bietet vielfältige Programme zur Unterstützung von Impact-Startups. Ein Beispiel dafür ist „A1 Start Up Campus“ (https://a1startup.net/).