Die Energiekosten sind für Mobilfunknetzbetreiber einer der größten Kostentreiber. Investitionen in die Modernisierung der Mobilfunknetze mit 4G und jetzt 5G reduzieren durch den Einsatz neuester stromeffizienter Technologien den Stromaufwand pro GByte Daten enorm. Auch die Einstellung von 3G (UMTS) und dessen Ersatz durch 5G bringt Einsparungen: Im Vergleich mit 4G (LTE) benötigte UMTS etwa 7-mal so viel Energie; im Vergleich mit 5G, der neuesten Mobilfunkgeneration, etwa 18-mal so viel. In Österreich wird die UMTS-Technologie 2024 auslaufen.
Das Deutsche Umweltbundesamt hat zur Illustration eine Übersicht erstellt, in der diese Effizienz der Übertragungssysteme gegenübergestellt wird:
Nicht nur die Einführung neuer Mobilfunktechnologien wie 5G, sondern auch der Einsatz energieeffizienter Technik sind wichtige Puzzlesteine auf dem Weg zur Ökologisierung der Mobilfunknetze. Dies umfasst einerseits die Netzinfrastruktur-Komponenten, deren Lieferanten der Sende-/Empfangstechnik, von Servern und Speichersystemen die Effizienz ihrer Systeme laufend weiterentwickeln und verbessern, wie auch weitere technische Geräte wie beispielsweise Gleichrichter oder Kühlsysteme. Sie alle tragen in hohem Maß zur Effizienzsteigerung bei, denn schon kleinere Effizienzverbesserungen summieren sich wegen der großen Anzahl solcher Elemente zu großen Einsparungen. Andererseits tragen auch softwarebasierte Lösungen wie beispielsweise ein Standby-Modus für Sendeanlagen, wenn keine Kundenanforderungen vorliegen, im Netzbetrieb selbst zu Einsparungen bei.
Auch auf regulatorischer Seite wurden Lösungen ermöglicht, die die Ziele der Stromeinsparung und der Energieeffizienz befördern. Darunter fällt beispielsweise eine gemeinsame Nutzung von Netzinfrastruktur wie Sharing oder National Roaming.
Seit mehreren Jahren werden umfassende Anstrengungen unternommen, den Stromeinkauf für die Mobilfunknetze zu ökologisieren. Mit Erfolg: Die Netze der drei österreichischen Mobilfunkbetreiber A1, Drei und Magenta werden inzwischen vollständig mit grünem Strom betrieben.
Insgesamt haben die österreichischen Mobilfunknetze (inkl. Festnetz) im Jahr 2022 rund 780000 MWh an Strom verbraucht.
Stromverbrauch eines Smartphones
Auch die mobilen Endgeräte verbrauchen Strom, jedoch nur in wesentlich geringerem Ausmaß als oft angenommen. Durchschnittlich ergibt sich pro Aufladezyklus ein Strombedarf von ca 25 Wh (Wattstunden). Dies inkludiert auch Lade- und Kabelverluste (bei induktivem Laden sind diese jedoch höher). Bei einer täglichen Aufladung summiert sich dies pro Jahr auf rund 9 kWh (Kilowattstunden). Hinterlegt man einen durchschnittlichen Strompreis von 22 ct, so belaufen sich die Ladekosten auf rund 2 € pro Jahr.
Einen oft nicht bedachten Stromverbraucher stellen Ladegeräte dar, die auch ohne Ladevorgang in der Steckdose oder Steckerleiste verbleiben. Abstecken und Ausschalten von Steckerleisten verringern den durchaus bemerkbaren Stromverbrauch des Standby-Betriebs im Haushalt.